Wie lange dauert ein Krieg eigentlich wirklich?


Berlin 1945 - Der Untergang

Am 16. April 1945 setzte die Rote Armee von der Oder aus zum Sturm auf Berlin an. Am 2. Mai 1945 schwiegen die Waffen in Berlin. Richard Göbel fiel am 27. April 1945 in der Berliner Innenstadt. In einem Grab mit zwölf anderen Soldaten wurde er vor dem Zoo-Bunker notbestattet.Erkennungsmarke und Eherang wurden ihm abgenommen.

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Festungs-PAK

Anfang 1945 wurde die Flak nahezu vollständig aufgelöst und mein Grossvater wurde von der Luftwaffe zu einer Festungs-PAK Ausbildungs- und Ersatzeinheit 101 „Spernat“ verlegt. Nach einer kurzen Ausbildung für den Flak-Erdkampf in Fallingbostel/Munster kam er Mitte Februar 1945 schließlich nach Berlin.

Hinter diesem Link finden Sie eine namentliche Aufstellung von Soldaten aus Volkssturm und Festungs-Pak Einheiten, die im Kampf um Berlin 1945, in den süd-östlichen Verteidigungsabschnitten C und D eingesetzt wurden.

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Verteidigungsbereich Berlin

Richard Göbels erster Anlaufpunkt/ offene Anschrift nach der Verlegung aus Munster nach Berlin, war die Heereswaffenmeisterschule in Berlin Treptow. Sein letzter heute noch erhaltener Brief stammt vom Februar 1945. Weitere kleinere Anhaltspunkte ergeben sich aus der Vermißten- Suchanfrage meiner Grossmutter an die sowj. Besatzungsbehörden im Jahr 1946. Danach stammte Richards letzte übermittelte Nachricht (vermutlich ein Brief) vom 13. März 1945.

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Der Sturm auf Berlin

Der inneren und sozialen Zerstörung der Stadt folgte mit der fortschreitenden Dauer des Zweiten Weltkriegs auch die steigende äußere Zerstörung. Der in den Machtzentralen der Reichshauptstadt geplante und entfesselte Krieg brachte vielen europäischen Städten die Zerstörung, bis er schließlich nach Berlin selber zurückkam. Nach über 300 Luftangriffen und den Kämpfen im April/Mai 1945 lag Berlin nach der Kapitulation im Mai 1945 in Trümmern.

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Britz und Buckow - Die Russen kommen

Der südöstliche Teil des Berliner Verteidigungsringes stand schon früh vor den unter erheblichem Druck. In den Morgenstunden des 23. April überquerten einige von General Ryshows Schützeneinheiten des 28. Gardeschützen- korps südlich von Köpenick Spree und Dahme, die sie mit den vor Anker liegenden Ausflugsdampfern und Ruderbooten überquerten. Im Laufe des 23. April und der folgenden Nacht rückten Ryshows Infanteristen und Katukows Panzerspitzen bis nach Britz und Neukölln vor. Der Flughafen Tempelhof war ihr Ziel!

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Kämpfe am Zoo-Bunker

Wie auch die Bunker Friedrichshain und Humboldhain, war der Zoo-Bunker ein letztes Gebiet harter Kämpfe. Die stählernen Kolosse boten tausenden Zivilisten Schutz vor Bomben und Granatbeschuß. Mit den 12,8 Zwillings-Flakgeschützen auf den Dächern wurden die angreifenden russischen Einheiten schwer beschossen.

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Das Soldatengrab am Zoo-Bunker

Richard Göbel fiel am 27. April 1945 in der Berliner Innenstadt, im Zoologischen Garten, direkt am Zoo-Bunker. Wie er aus der Gegend von Berlin-Buckow in den letzten vier Tagen seines Lebens hierher gekommen ist, läßt sich heute nicht mehr rekonstruieren.

Im Frühjahr 1946 wurde seine Leiche geborgen. Eine Identifikation gelang nur anhand seiner Taschenbibel. Die Erkennungsmarke fehlte ebenso wie sein Ehering.

Das Bild zeit den Behelfs-Friedhof am Zoo-Bunker. Im Hintergrund das Planetarium am Zoo (heute nicht mehr existent)

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